DEMM AM 40


die Diva

Die DEMM war ein Zufallskauf. Ich habe einen Ersatzmotor für die CF gesucht und bin bei ebay auf diese Perle gestoßen. Etwas angeschlagen war diese Perle jedoch bereits. Beim aktuellen Preis von 82,- habe ich doch mal mitgeboten. Und siehe da, am Ende habe ich mehr geboten als ich wollte und auch mehr als alle Mitbieter. 

 

Der Verkäufer allerdings hatte mit einem besseren Preis gerechnet und bot mir an vom Kauf zurückzutreten. Gesagt getan, bereut. Also habe ich die Gute nach etwas e-mail-Verkehr für nochmal mehr erstanden. Der Mensch lernt nie aus, oder nie dazu.

Da sie in Kulmbach stand, musste ich zuerst mal den Transport bis zu mir organisieren. Dies war aber plötzlich ganz einfach, da meine Schwester in Leipzig studiert und die Italienerin auf dem Heimweg einpacken konnte. Und so landete sie bei mir.

 

Der Verkäufer wollte sie eigentlich mit seinem Sohn herrichten, jedoch war das Interesse daran bei Vater und Sohn unterschiedlich hoch. Ich kaufte noch einige Ersatzteile, sowie ein zweites Motorgehäuse dazu. Nachdem ich die Anpresskugel an der Schaltbuchse getauscht, sowie die Schaltgabeln gewechselt hatte, lies sich das Getriebe einfach schalten. Nach einer Vergaserreinigung sprang der Motor auch an, starb aber nach kurzer Zeit wieder ab. Also vermute ich eine zu magere Gemischzubereitung. 

Neue Düsen liegen bereit, werden aber erst getauscht wenn wieder alles zusammengebaut ist.


Der optische Zustand ist mangelhaft. Hier wird am meisten Zeit investiert. 

Der Tank ist rostig und vergammelt. Glücklicherweise ist er von innen jedoch blitzeblank. Ebenso sehen Kettenschutz und Elektrikkasten aus. Diese wurden inzwischen entlackt und an Retroground nach Berlin geschickt. Den Fortschritt könnt ihr im Facebookauftritt von Retroground Airbrush verfolgen. Mit einem Klick auf das Logo am Seitenende werdet ihr auf die Seite verbunden.

 

Die Felgen sind verrostet und werden erst einmal gestrahlt. Die Fender sind auch verdellt. Hier muss ich erst einmal schauen ob ich die noch retten kann. 

 

Viele Teile, wie Züge, Fußrasten usw. fehlen oder sind nicht mehr zu retten und wurden bereits neu bestellt. 


Optisch möchte ich mich vom Original abheben. Ich glaube, dass bei einem 48ccm Zweitakter, der so gut wie nicht nachgefragt oder bekannt ist, Wenige wirklich Wert auf Originalität legen werden. Aber eine Verschönschandelung wie sie oft bei alten Simson zu sehen ist, in giftgrün oder KTM-orange, kommt bei mir auch nicht in die Tüte.

Das Design soll sich anlehnen an einem Hot Rod Projekt, das ich mal auf Pinterest gesehen hab. Die Felgen Werden nach dem Glasperlstrahlen durch meinen Kumpel Martin in einem krachenden rot erstrahlen. Die Reifen bekommen weiße Wände. Außerdem wird der Rahmen weiß gepulvert. Anbauteile werden, wenn sie aus Aluminium gefertigt sind gebürstet, wenn nicht, werden sie noch klar lackiert oder weiß. Um den Lack kümmert sich mein Kumpel Jan von Retroground Airbrush. Darauf bin ich am Meisten gespannt!

Links seht ihr das erste fast fertige Rad. Die weißen Wände am Reifen wurden noch genauer nachgezogen. 

 

Unten seht ihr die Bilder zum gesamten Prozess. Ich habe die frisch gestrahlte Felge zuerst mit Pappen abgesteckt. Hierfür sollte man ein beschichtetes Papier, hier eine Beilage aus der Motorradzeitschrift, verwenden. Dann wurde die gesamte Felge in drei Durchgängen grundiert. Anschließend habe ich in tiefem Brombeer drei Schichten lack aufgebracht. 

 

Mit Feuerrot wurden die Felgenränder schattiert um einen old school Effekt zu erzielen. Danach eine Schickt Klarlack. 

 

Die Weißwandreifen habe ich mit Bootsfarbe von Vanzetti gezaubert. Das hatte sich auch bei der Honda schon bewährt. Zwei Schichten reichen hier locker aus.


Hier seht ihr jetzt mal wie das gebürstete Metall aussieht.

Die Kombination mit dem weiß gefällt mir gut. Nach und nach werden alle Teile so behandelt. Ich verwende hierfür eine Bürste mit festen Kunststoffborsten, die in eine Bohrmaschine eingespannt werden kann.

 

Das Chrom verliert damit seinen harten Glanz und wirkt nicht mehr so shiny. Wenn es gut gebürstet ist, wirkt es dennoch sehr hochwertig. Teile aus Stahl, Edelstahl oder Aluminium sollten zum Schutz mit Klarlack lackiert werden. Verwendet hierfür matten Klarlack, dann fällt der Lack nicht auf. 

 

 


Heute konnte ich den Rahmen vom Pulverbeschichten abholen. Sehr saubere Arbeit wie ich finde, hatte aber auch einen stolzen Preis. Das Ganze war aber von Anfang an nicht als Low-Budget-Projekt gedacht. 

 

Habe sofort angefangen die ersten Teile wieder anzubauen. Leider lässt der Lenker sich so nicht weiter beugen, da er An der Tachohalterung ansteht. Ich denke ich werde also eine andere Halterung zaubern.

 

Insgesamt geht die Optik bisher aber genau in die Richtung, die ich mir vorgestellt habe.

Jan von Retroground hat mir heute auch geschrieben. Er ist aus dem Urlaub zurück und setzt sich direkt daran ein erstes Konzept fürs Blech auszuarbeiten. 

Für die Kotflügel habe ich mir auch etwas überlegt. Das Vordere muss definitiv kürzer werden. Es stört sonst die Optik. Das Hintere habe ich inzwischen ausgedellt. Es wird gebürstet und zweifarbig lackiert.

Während der vordere Reifen relativ neu zu sein scheint, hat der Hintere seine besten Tage hinter sich. Deshalb habe ich heute einen Neuen geholt und schonmals halbseitig aufgezogen. Jetzt warte ich noch auf den passenden Schlauch. Wie es sich für ein italienisches Moped gehört, habe ich Pirelli gekauft.

 

Außerdem habe ich den Hauptständer komplett geschliffen und mit einer ersten Schicht neuem Lack versehen. Dieser kommt dann als nächster ans Moped. Ich wundere mich, wie glatt bisher Alles läuft. Das einzige Unerwartete bisher sind die Kosten. Aber lieber das als echten Ärger. 


Assembling started.

Heute habe ich angefangen wieder alles zusammenzusetzen. Habe dabei gleich das hintere Schutzblech um 15cm gekürzt und danach komplett gebürstet. Passt.

Auf diesem Bild sieht mans nicht so richtig aber links am Umfallschutz ist ein Klemmspiegel angebracht der sehr gut passt. Morgen komme ich hoffentlich so weit, dass nur noch der Lacksatz angebracht werden muss. Achja und auf die Sitzbank warte ich noch.


Der Motor läuft, die Kupplung kuppelt, das Getriebe schaltet. Habe noch eine neue Kette aufgezogen. 

Links seht Ihr das Möp mit geliehenem Tank von der Bastardo zur Vergaserabstimmung.

Unten seht Ihr wie weit die Lackteile sind. Ende der Woche dann der letzte Schliff.